Zisch…? Zischg…? Zischgeles!
Der Berg mit dem wunderschönen Namen „Zischgeles“ befindet sich im Lüsener Tal, einem Seitental des Sellraintals. Startpunkt ist in Praxmar beim berühmt-berüchtigten Parkplatz (siehe Bericht aus der Krone hier), der mit € 8,00 zu Buche schlägt. Wer danach nicht ins Gasthof Praxmar einkehrt, tja?!?
Zischgeles – mit diesem Namen hat der Berg keine Namensgleichheit auf dieser Welt…

Trotzdem ist der Zischgeles einer der Paradeskitourenberge in Tirol, mit seiner Nachbarin, der Lamsenspitze, einer der meist begangenen Skitourenspots. Gründe dafür gibt es einfach genug:
- Leichte Erreichbarkeit von Innsbruck
- Schneegarantie in der Skitourensaison und meistens darüber hinaus
- Meistens Pistenähnliche Verhältnisse, weil immer begangen und befahren wird
- Varianten möglich: es gibt einige Möglichkeiten für den Aufstieg und vor allem die Abfahrt
- Aussichtsreich: Man sieht so viele Gipfel und Grate, dass man sie nicht zählen kann
- Das Komplettpaket stimmt einfach, einziger Wehrmutstropfen: der angesprochene Parkplatz

Das Gesamtpaket am Zischgeles und auch auf der benachbarten Lamsenspitze stimmt einfach!

Der Aufstieg fängt relativ easy am Gasthaus Praxmar an, es geht einen Forstweg entlang. Man nimmt die rechte Variante, links geht’s hinauf zur Lamsenspitze. Nach Überquerung des Baches geht es auf die aufgelassene Liftstation zu, von dort immer aufwärts.

Bald kommt man auf kupiertes Gelände, es geht relativ flach dahin, bis man einen steilen Hang in Angriff nehmen muss, den man in zahlreichen Spitzkehren überwinden kann. Danach nochmal easy Gelände bis man das riesengroße Kar erreicht, das kein Ende zu nehmen scheint. Hier fühlt man sich so klein, dass es anscheinend kein Weiterkommen gibt. Wenn – wie an diesem Tag – viele Skitourengeher:innen unterwegs sind, kann man anhand der „Ameisenstraße“ in der Ferne schon erkennen, dass die Menschen wirklich Ameisengroß sind, daher ist es noch ein weiter Weg. Das zehrt natürlich an der Psyche, weil man glaubt, es nehme kein Ende. Trotzdem muss man hart bleiben und seinen Rhythmus finden, dann ist man in der Lage, jeden noch so scheinbar unbezwingbaren Hang zu managen!
Das große Kar scheint kein Ende zu nehmen…

Irgendwann lichtet sich dann das große Kar und man hat schon einige Höhenmeter hinter sich, was sich in der Aussicht widerspiegelt. Und diese ist großes Kino hier. Dies ist ein spezieller Platz in Tirol: hier liegen steile, für Erholungs-Skitourengeher:innen unbezwingbare Berge aneinandergereiht mit Tourenzielen, die jede und jede kennt, alles im Nahbereich erkennbar. Einfach wunderschön anzuschauen, die Momente, solch eine abwechslungsreiche Gipfellandschaft bewundern zu dürfen, sind einfach ein unbeschreibliches Erlebnis.

Beim Skidepot erkennt man schon, es wird wieder steil
Endlich kommt man dann am Skidepot an. Man merkt es schon am Gelände, hier müssen die Ski abgeschnallt werden. Entweder man lässt sie hier zurück und macht Skidepot, oder man bindet sie sich auf den Rucksack, um eine Überschreitung anzustreben, bzw. direkt vom Gipfel nordseitig abzufahren. Für beide Varianten muss man nochmal ordentlich zupacken, es geht so steil hinauf, dass man konzentriert im Schnee stapfen muss, was nach den zurückgelegten Höhenmetern wieder sehr anstrengend ist.

Es ist so steil, dass eine Kette als Fixsicherung angelegt wurde, um die felsigen Platten leichter überkletterbar zu machen. Der Mix aus lockerem Schnee und freigelegten, rutschigen Felsplatten ist nicht einfach zu begehen, Konzentration ist alles. Wie bei vielen anderen Skitouren mit Kletterfinale bietet sich das Mitführen von Steigeisen hier an, welche zusätzliche Sicherheit bieten. Vor allem im Abstieg weiß man die zu schätzen, da hat man den steilen Tiefblick direkt vor Augen und da kann einem schon anders werden, wenn der lockere Schnee zu rutschen anfängt.
Hat man das Gipfelkreuz erreicht, glaubt man es kaum, aber die umliegende Bergwelt ist noch näher gerückt, während sich die Fernsicht erweitert hat. Einfach ein einschneidend schönes Bergerlebnis, währenddessen sich fast alle Mühen, die es gebraucht hat, um überhaupt hier oben stehen zu können, vergessen glauben.
Für die Abfahrt bieten sich mehrere Varianten an, an diesem Traumtag waren alle möglich, weil es 30 cm frischen Schnee gemacht hatte. Die Abfahrt bis zum Ausgangspunkt in Praxmar ist problemlos möglich, geschlossene Schneedecke bis ganz unten!
Hier noch das Video dazu – top Verhältnisse Ende März 2025:
Bildergalerie Zischgeles:













Standort GoogleMaps: