Kaiser-Max-Klettersteig in der Martinswand

Kaiser-Max-Klettersteig

Kaiser-Max-Klettersteig in der Martinswand

Es gibt eine Konstante im Großraum Innsbruck, was Klettersteige betrifft: den Kaiser-Max-Klettersteig in der Martinswand! Eine Superlative, was die Schwierigkeiten anbelangt, nahe zur Landeshauptstadt gelegen und nahezu das ganze Jahr über kletterbar aufgrund der südseitigen Ausrichtung – einfach das perfekte Rundum-Paket…

Martinswand: Das perfekte Rundum-Paket

Die Martinswand bietet durch ihre Ausrichtung Klettergenuss pur in verschiedensten Varianten. Egal, welche Jahreszeit, hier kann man seinen Klettergelüsten quasi unabhängig davon nachgehen. Dabei hat mir – nach den legendären Mehrseillängen natürlich – der Kaiser-Max-Klettersteig den Kopf verdreht. Hat man mal keinen Kletterpartner zur Hand, kann man immer noch einen Klettersteig gehen und sich selbst dabei sichern. Dazu ist noch zu sagen, dass die Schwierigkeiten im oberen Bereich angesiedelt sind, dieser Klettersteig also etwas ganz Besonderes darstellt. Für mich ist der Kaiser-Max immer noch Benchmark #1 in Tirol! Spätestens bei der ersten Begehung nach dem Winter (er ist zwar wie gesagt im Winter möglich, aber da gehe ich lieber Skitouren) stellt man dann fest, wie abgelutscht, rutschig und abgespeckt die wenigen Griffe, aber vor allem die Tritte in der Wand sind, was die klettertechnischen Herausforderungen nochmal in die Höhe treibt!

Konstante in Tirol: Superlativ eines Klettersteigs: Kaiser-Max-Klettersteig!

Kaiser-Max-Klettersteig
Sonnenuntergang an der Grotte

Darüber hinaus kann man die Zeit- bzw. Höhenmetereinteilung an der Martinswand maßgeschneidert wählen: der Klettersteig ist in drei Teile gegliedert. Hat man am Abend nach der Arbeit nur noch wenig Zeit bzw. richtet man sich nach dem restlichen Tageslicht, so klettert man nur den ersten Teil bis zur Kaiser-Max-Grotte.

Eine weitere Möglichkeit ist, nicht bei der Grotte auszusteigen, sondern über den sogenannten „Spitz“ weiter nach oben zu folgen und nach einem kurzen Abstieg dann den lustigen Teil des Klettersteigs zu meistern: die eigentliche Herausforderung, in der es nahezu pfeilgerade steil nach oben geht. Die künstlichen Tritthilfen fehlen hier fast komplett und um die wenigen Möglichkeiten, sich neben dem Klettersteigseil zu bewegen, ist man dann heilfroh.

Um die wenigen Möglichkeiten, sich neben dem Kletterseil zu bewegen, ist man heilfroh

Kaiser-Max-Klettersteig
Ausblick von der Kaiser-Max-Grotte

Klettertechnisch ist man herausgefordert, die Tritte müssen hundertprozentig passen, will man nicht ausrutschen. Oft hat man das Gefühl, man kann sich im Fels spiegeln, so glatt scheint er an manchen Stellen zu sein. Für die Griffe muss größtenteils das Stahlseil des Klettersteigs zum Hinaufstemmen verwendet, auch die Eisenanker zur Befestigung am Fels müssen zur Fortbewegung herangezogen werden. In der großen Verschneidung im zweiten Teil gibt es so gut wie keine guten Rastpunkte, also muss man auch mal in einer unbequemen und abdrängenden Position kurz auf einem Eisenanker verharren. Die Unterarme werden im oberen Teil stark belastet und wenn man nicht kräftesparend klettert, kann es passieren, dass man „hängenbleibt“. Aber dass dieser Steig keiner für Anfänger ist, das sollte man spätestens nach dem Lesen des Topos kapiert haben, allerspätestens aber auf Höhe der Grotte (erste Ausstiegsmöglichkeit) dann realisieren.

Man hat das Gefühl, sich im Fels spiegeln zu können, so glatt erscheint er

Kaiser-Max-Klettersteig
Das große Kreuz in der Grotte

Am Ausstieg des zweiten Teils hat man nach der kräfteraubenden letzten Querung (wenigstens ist ein Trittbügel hier hinzugekommen, um den man echt froh ist) hat man dann abermals die Möglichkeit, auszusteigen.

Will man es aber wirklich wissen, lässt man sich von der einsetzenden Müdigkeit in den Armen und Schwere in den Beinen nicht beirren und steigt beim Wandbuch in den dritten (kurzen) Teil ein. Hier geht es interessant wieder steil nach oben und man muss sich klemmend und mit den Füßen auf Reibung hoffend nach oben quälen.

Kaiser-Max-Klettersteig
Kaiser-Max-Grotte bei Sonnenuntergang

Die Kaiser-Max-Grotte ist ein toller Aussichtspunkt

Am oberen Ende hat man es dann wirklich geschafft – der sich plötzlich bietende Blick ins Tal nach Zirl ist eine willkommene Abwechslung und man kann ihn genießen, vorher hat man kaum Zeit dazu. Platz für eine kleine Rast ohne Absturzangst ist hier gegeben, es beginnt der Abstieg über einen weiteren (leichten) Klettersteig. Man kann sich also auch im Abstieg ausreichend sichern (was man auch tun sollte, gilt es doch, einige Rinnen zu queren und losen Steinen auszuweichen).

Kaiser-Max-Klettersteig
Ausblick nach Südwesten

Nach ein bisschen Hin- und Her, bzw. Auf- und Ab kommt man auf Höhe der Kaiser-Max-Grotte an, welche linkerhand mit ein paar Metern Aufstieg auf einem gesicherten Wanderweg zu erreichen wäre. Rechts führt der gemütliche Weg durch den Steinbruch, dann über den Forstweg (Brunntal) hinab zur Kapelle, um dann linkerhand auf einem Waldsteig und schlussendlich über die Straße zurück zum Ausgangspunkt zu kommen. Der Abstiegsweg gleicht dem Aufstiegspfad zur Grotte, welcher schon von Zirl angeschrieben ist. Durch den Steinbruch zu gehen ist erlebnis- und aussichtsreich, wenn man Glück (oder Pech, weil sie Steine auslösen) hat, sieht man Gämsen.

Link zu Google Maps:

Categories: