Motorradsaison eröffnet: Jaufenpass – Bozen – Penser Joch

Moto Jaufenpass Penser Joch

Motorradsaison eröffnet: Jaufenpass – Bozen – Penser Joch

Die „Bozner“-Runde von Innsbruck aus

Innsbruck – Sterzing – Jaufenpass – Meran – Bozen – Sarntal – Penser Joch – Brenner – Innsbruck

Traditionsgemäß die letzte Runde am Ende der Saison, aber auch die Eröffnungsrunde in der neuen Motorradsaison: Die Bozner-Runde von Innsbruck aus. Zwei tolle Alpenpässe, eine schöne Runde und italienisches Flair, was will man mehr?

Moto Jaufenpass Penser Joch
Unter der Europabrücke schlängelt sich die Brenner-Bundesstraße hin in Richtung Schönberg

Start in Innsbruck Süd, beim Kreisverkehr in Mutters, die unter Motorradfahrern beliebte Brenner-Bundesstraße hinauf nach Schönberg. Jeder kennt die Strecke, weil sie einfach ein After-Work-Klassiker ist. Nirgends sonst im Einzugsbereich von Innsbruck kann man so schnell an Kurvenfeeling kommen. Trotzdem: gerade, weil man die Strecke kennt: Achtung! Tages- und Tageszeiten-bedingt ändert sich der Verkehr. Leider hat man die tolle Straße nie für sich alleine. Es fahren viele Hindernisse und gefährliche Bremser dort: Wohnmobile, LKWs, Transportfahrzeuge… Außerdem ist man mit Sonntagsfahrern konfrontiert, die eine hohe Gefahr darstellen: italienische Kurvenschneider und polnische Kastenwägen (sorry für den Stereotyp, aber beruht auf Erfahrungswerten).

Brenner Bundesstraße nach Schönberg: kein Pass, aber genauso schön

Eine tolle Straße, auch wenn man die Umgebung und die Ausblicke nicht ganz genießen kann als Motorradfahrer. Zu aggregiert sind die Gefahren hier. Ölspuren, Dreck auf der Fahrbahn, Gullydeckel, etc. Die Straße ist nie gleich wie letztes Mal, immer anders und jedes Mal herausfordernd. Kurvenfahren muss man hier wirklich beherrschen und vor allem: auf der eigenen Seite bleiben, Kurvenschneider gibt es zu Hauf, denen will man nicht begegnen!

Moto Jaufenpass Penser Joch
Am Jaufenpass eröffnen sich tolle Blicke ins Passeiertal

Nach Schönberg kommt noch eine schnellere Strecke Richtung Matrei am Brenner, danach geht es relativ unspektakulär in Richtung Brenner Pass. Spätestens nach dem Brennerbad schlägt das Motorradherz höher – schnelle Abfahrt nach Sterzing. Am Südende von Sterzing hat man dann die Qual der Wahl – wie will man die Runde fahren? Beide Pässe Richtung Bozen machen Sinn, obwohl ich meine eigene Präferenz habe…

Zuerst Jaufenpass, oder auf dem Rückweg, aber was ist mit dem Penser Joch?

Auf’s Penser Joch biegt man gleich mal nach links ab, in Richtung Jaufenpass kommen nochmal einige (!) Kreisverkehre, bis es wirklich losgeht. Den Jaufenpass fahre ich gerne in beiden Richtungen aufwärts, aber die Nordrampe abwärts ist für mich eine Qual. Die Südrampe ist um einiges schöner, kein Zweifel!

Jaufenpass also aufwärts: es gilt, die gruselige Nordrampe zu bezwingen. Dazu ist zu sagen, dass unzählige Flickversuche ihre deutlichen Spuren am Asphalt hinterlassen haben. Nach jedem Winter wird die Strecke nochmal gruseliger, was Spurrinnen, Bitumenpuzzles, Ölspuren und Dreck beweisen. Die Straße wird zwar ständig abschnittsweise neu asphaltiert, dennoch gleicht sie einer einzigen Rallye-Baustelle. Dies macht es für Motorradfahrer extrem gefährlich, weil neben der Gefahr des Gegenverkehrs (eng, Kurvenschneider!) auch die Ausrutschgefahr sehr hoch ist. Tempo also mäßigen! Vor allem im obersten Bereich fühlt man sich, als müsste man über rohe Eier fahren.

Moto Jaufenpass Penser Joch
Wilde Landschaft – schöne Ausblicke…

Irgendwann ist man auf der Passhöhe und stellt hoffentlich fest, dass es nicht so kalt ist (selten, weil hoch oben) und es keinen Schnee mehr gibt, der die Straße zusätzlich nass vom Schmelzwasser macht. Am Pass kommt mein Lieblingsteil: der Ausblick in den Süden ins Passeiertal mit der umliegenden Berglandschaft. Die Abfahrt auf der Südrampe des Jaufenpasses macht umso mehr Spaß, die Straße ist gegen die Nordrampe eine Autobahn!

Moto Jaufenpass Penser Joch
Zuerst durch das Sarntal, dann hinauf auf’s Penser Joch – großes Kurvenfeeling inkludiert

Zügig durch’s Passeiertal in Richtung Meran und weiter nach Bozen

Im Passeiertal angekommen, führt eine anregende Strecke nach Meran. Hier sind noch einige Kurven zu meistern. Leider kann man die Strecke selten entspannt genießen, weil meistens langsame Wohnmobile und Sonntagsfahrer vor einem sind oder weil z.B. ein Einheimischer mit seiner Piaggio Ape einen bremst. In Meran lohnt sich dann ein Zwischenstopp, der Temperaturunterschied zum Jaufenpass ist meistens + 15 bis + 20 Grad Celsius! Danach kann man sich entscheiden, wie man nach Bozen gelangen will, es gibt drei Auswahlmöglichkeiten. Die erste, schönste Möglichkeit: bei Lana über den Gampenpass hinauf und meinen Lieblingspass wieder hinunter: den Mendelpass. Hat man nicht so viel Zeit, wählt man lieber die anregende Bundesstraße oder die schnelle Autobahn (blau, also mautfrei) nach Bozen. Durch Bozen dann aufwändig der Beschilderung Sarntal folgen, bis es wieder heißt: Abschied nehmen von angenehmen Temperaturen. Bozen scheint auch immer eine warme Jahreszeit voraus zu sein, aber bei der Einfahrt ins Sarntal (Nach Schloss Runkelstein, das pittoresk auf den Felsen steht) und in den nachfolgenden Tunneln wird es wieder deutlich kühler.

Moto Jaufenpass Penser Joch
Die letzten Sonnenstrahlen am Abend, kurz vor der Passhöhe des Penser Jochs

In Meran und Bozen scheint es immer wärmer als bei uns zu sein

Es folgt die schnelle Strecke durch das Sarntal, welche durch langgezogene Geraden zwischen leichten Kurven glänzt. Ziemlich zügig kann man sich hier wieder in Richtung Sterzing bewegen. Die Krönung zum Abschluss: der Anstieg auf das Penser Joch, ein Höhepunkt für Motorradbegeisterte!

Die Abfahrt hat dann auch noch ein paar Highlights zu bieten, was Aussicht, wilde Umgebung oder Felslandschaft betrifft. Zu kurz ist der Spaß und man findet sich in Sterzing wieder, wo die Temperaturen meistens moderat sind und an heimatliche Gefilde erinnern. Gerne würde man es schön warm haben wie in Meran oder Bozen, aber es wird nochmal kälter – in Richtung Brenner! Die Auffahrt von Sterzing auf den Brenner ist wieder eine zügige Strecke und bei Heimkehr am Abend ist auch meistens nicht so viel Verkehr. Am Brenner dann umschalten: es gelten wieder österreichische Verhältnisse und die Präsenz von Polizei ist erhöht, also schön gemäßigt fahren. Die selbe Strecke noch retour nach Innsbruck und es haben sich schöne Erinnerungen ins Gedächtnis gebrannt!

Hier noch einige Bilder in der Galerie:

Der Jaufenpass auf Google Maps:

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